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Schon eine fast schrullige Runde, diese Mitgliederversammlung der Wiener Symphoniker bei der ich war. Lauter Herren im pensionsnahen Alter und ich als einziges weibliches "Mitglied". Neben einigem anderen war Thema, dass zu wenige Frauen im Orchester mitspielen würden. Das hat - quasi offiziell attestiert das Kontrollamt. Nachzulesen hier )
Einer der Mitglieder war empört darüber, dass den Symphonikern so etwas vorgeworfen würde, wo doch Frauen jetzt eh so gut behandelt würden vom Orchester. Und dann begann eine Diskussion in der ich mich in die 70er Jahre zugebeamt vorkam. Da beklagten die Herren, dass doch eh das Probespiel mit Vorhang sei und was solle man den machen, wenn die Frauen halt nicht gut genug seien. Und sie würden sich nicht vorwerfen lassen, dass Frauen nicht die gleichen Chancen hätten! Also wirklich! Am Ende in der letzten Runde (ohne Vorhang dann), da wären halt die Männer besser. Was soll man da tun.
Und dann erklärt der Präsident der Symphoniker Rudolf Streicher, dass er ja sogar einen Orden als Frauenförderer bekommen hätte, von seinen Mitarbeiterinnen, damals als Minister. Weil er hätte doch so viele Frauen gefördert, und jetzt lasse er sich das nicht nachsagen. Weil ob Frau oder Mann hätte in der Musik nichts zu sagen.
Und so geht das eine gute halbe Stunde, bis ein beherzter Beamter der Kulturabteilung, deutliche Worte findet und den Symphoniker nahelegt, das Thema und die Kritik ernst zu nehmen, denn man lebe nun mal im 21. Jahrhundert und da dürften Frauen nicht diskriminiert werden.
Ich habe angeboten, dass ich den Herren ein paar Studien über die subtilen Mechanismen der Diskriminierung von Frauen in der Kunst zukommen lasse... und das werde ich auch tun.
04.07.07 | 14:20  add comment
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