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Alle wissen es, also reden wir drüber: grün-intern wird grade heftig diskutiert. Anlass: Personalentscheidungen im Grünen Klub. Grund: die politische Vielfalt der Grünen, ihrer WählerInnen und FunktionärInnen, die sich viel zu oft nach Innen nicht abbildet, die nur Auslöser des Anlass sind.
Eines vorweg: mich regen die Personalentscheidungen der letzten Woche nicht sonderlich auf. Ich habe sie nicht befürwortet, aber sie sind nicht unser Untergang. Also lasst uns mal sehen was unsere neuen Frontmenschen zusammenbringen.
Aber: den Anlass dafür zu nutzen über die innere grüne Verfasstheit und mediale Wirkungen nachzudenken halte ich für gescheit.


Also zuerst mal ein paar schlechte Nachrichten:

Ja, ich bin auch nicht glücklich über das was derzeit bei den Grünen läuft.
Einerseits - auf allen politischen Ebenen - wenig Bewegung und Platz für Neues
und andererseits - besonders in Wien - eine oft starke Funktionärsschicht mit
wenig Sinn fürs "Aussen"...

Die gute Nachricht:

Nicht alle Grünen sind so. Es gibt bei uns eine Menge Menschen, die sehr interessiert an den Anliegen
der BürgerInnen sind. Die auch viel mit Ihnen reden. Auch medial mit Ihnen kommunizieren. Und dann gibts die, denen sind interne Machtstrukturen wichtiger.

Aber die Grünen sind immer noch die Grünen und können daher - bei allem
öffentlichem Anschein - immer noch gut mit Konflikten umgehen. Schliesslich
sind die Grünen aus mehr als heterogenen politischen Bewegungen gewachsen und
haben gelernt zu "streiten". Mal produktiver, mal weniger produktiv. Derzeit
öffentlich. Manchmal sind solche Konflikte aber auch wichtige Klärungen,
sozusagen "reinigende Gewitter" und deshalb habe ich vor einem Knittelfeld gar
keine Angst. Wer von Spaltungen redet, übersieht völlig, dass das nicht
passieren wird, weil es auch niemand will.
Was aber derzeit nötig ist, ist eine Auseinandersetzung über politische
Inhalte, Stile und - ja auch! - Personalfragen...

Wohin steuern die Grünen? Das ist die zentrale Auseinandersetzung die wir
führen müssen und es derzeit auch tun. Ich will keine "Seilschaften", sondern
Platz und Raum für neue Ideen, kreative Lösungen und produktive Diskussionen.
Ich will "junge" Grüne, nicht ausschliesslich altersmässig, sondern vor allem
im Kopf. Schliesslich gibts derzeit ziemlich wichtige Fragen zu beantworten,
von der Jugendarbeitslosigkeit angefangen bis hin zur Bildungspolitik!

Dazu brauchts aber manchmal auch das Gewitter und Streitbarkeit.
Allerdings: es braucht auch Menschen, von "Aussen", die uns unterstützen. Uns ihre Sicht
der Dinge erzählen, uns aufmerksam machen auf Probleme, uns Feedback geben.

Und: die auch Lust haben sich einzubringen in die politische Diskussion. Bist du dabei?
23.11.05 | 12:36  add comment
laurenzennser meinte am 25.11.05 | 00:52
ein klärender
streit tut vielleicht gut. jedenfalls ist es gesünder, das ganze 1 jahr vor der nrw auszutragen, als man schleppt sowas ewig herum. aber die frage, wohin es geht, ist von großer wichtigkeit. das kann nur zum jetzigen zeitpunkt niemand vorhersagen. ich muss aber sagen, die strategie, dass man etwa in weblogs (kann aber auch in nicht-virtuellen foren passieren) offensiv auf die wählerInnen zugeht, gefällt mir gut und gehört ausgeweitet und intensiviert...
das feine daran ist nämlich, dass man nicht mit einer/m anonymen adressatin/en spricht, sondern direkt mit einer person in kontakt treten kann...

dazu eine idee: warum schafft man nicht ein netzwerk aus solchen foren, quasi virtueller freiraum, in dem themen- und anlassbezogen über grüne standpunkte diskutiert wird. es gibt ja die komplat für die interne auseinandersetzung, aber so eine offene plattform hätte doch einige vorteile:

- die grünen haben verstärkt junges publikum aus bildungsnahem umfeld. diese leute sind auch überdurchschnittlich im internet präsent

- diese menschen haben affinität zu gewissen vorstellungen und standpunkten, aber kaum fixe bindungen an eine partei. an diese leute muss man aber irgendwie rankommen!

- die grünen sind ja keine traditionelle mitlgiederpartei, sie brauchen aber genauso ein umfeld, einen dunstkreis. für viele menschen wäre so ein forum vielleicht eine möglichkeit, mit grünen ideen in kontakt zu kommen, sie zu diskutieren, kritisieren...

- man könnte ohne allzu großen aufwand bürgernähe verwirklichen, vorausgesetzt es beteiligen sich auch grüne politikerInnen an so einem meinungsaustausch, aber mit dir, cc, pp etc. gibts ja schon eine reihe an mandatarInnen, die politisches geschehen ins netz bringen, und das abseits von online-massenmedien...

- mir ist natürlich klar, dass sowas auch nachteile hat: nicht jeder mensch hat internet, störungsversuche sind nicht auszuschließen, ... aber einen versuch wär's wert...


so weit mal ein paar gedanken meinerseits...

lg
laurenz e 
le luc meinte am 25.11.05 | 01:57
ich wollte schon anfragen, wie die ringler'sche (verzeiht mir den apostroph) meinung dazu aussieht, und bin mit ein bisschen warten dann doch belohnt worden. nur ist dieses statement genauso aussagekräftig wie viele andere - nämlich kaum, kann auch an der rücksichtnahme auf andere liegen... und ich/wir werden mich/uns wohl einbringen müssen, um einen klareren überblick über die vorgänge zu gewinnen und beurteilen zu können, ob ich und andere da teilnehmen wollen oder lieber freundlich gesinnte beobachter bleiben.
wer christoph chorherrs gesicht in der dritten reihe bei der wahlparty gesehen hat, hat geahnt, dass da noch was nachkommt (wenn auch nicht direkt), ohne jetzt irgendwas an seiner person festzumachen, war nur symptomatisch..

und eine auch medial aufgezwungene strukturdebatte kann niemand unbeantwortet lassen, also see you all am 29., denke ich. da kann man auch mal darüber reden, ob grüne themen und anliegen in der derzeitigen form jemals mehr als (hausnummer) 15% der bevölkerung ansprechen werden, wenn sie wirklich "grün" bleiben wollen.. denn vorgeblich "grüne" sozialdemokraten, christlichsoziale et al gibts schon genug, die hinter "grünen" images (glückliche mehrkindfamilien in glücklicher natur, yayhooray...) ihre probleme mit aktuellen sozialen und wirtschaftlichen tatsachen verstecken und mir im hals ein unangenehmes würgen bescheren.

ich texte dann nächstes mal weiter, lg
lukas 
Marie Ringler meinte am 25.11.05 | 17:13
diskutieren
@laurenz, also ich hoffe, dass mein weblog, oder auch der von christoph chorherr, oder auch von david ellensohn und marco schreuder oder auch sabine gretner orte sind um genau das zu diskutieren. brauchen wir wirklich noch mehr? ich bin skeptisch...? 
laurenzennser meinte am 25.11.05 | 20:29
liebe marie
also, es ist mir klar, dass es eine reihe von weblogs gibt, die von engagierten mandatarInnen installiert worden sind, um unkompliziert und direkt mit leuten in kontakt treten zu können. das ist fein und soll sich auch nicht ändern...

was ich mir schon vorstellen könnte, wär etwa eine zentrale website, die auf alle diese möglichkeiten verweist. außerdem hilft es der öffentlichen diskussion vielleicht, wenn man so einen besseren überblick bekommen kann, weil dort geordnet dargestellt werden könnte, welches thema grad wo diskutiert wird...
das wär sozusagen eine neue qualität in der politischen online-diskussion. man könnte die ganze sache dann auch thematisch verdichten. jedeR der jetzt aktiven polit-bloggerInnen hat natürlich sein/ihr spezialgebiet. manche politikfelder werden dadurch stärker in solchen foren diskutiert, andere weniger. vielleicht gibt es ja auch thematische wünsche von userInnen-seite, die so nicht ausreichend angesprochen werden.

wie gesagt: das ist ein vorschlag mit der intention, dass - wie du schreibst - sich mehr leute in die politische diskussion einbringen. ich halte das auch für dringend nötig. die online-möglichkeiten zu bündeln und zu vernetzen wäre möglicherweise ein schritt, den man auf die potenziell interessierten zugehen könnte...

laurenz e 
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