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Unbedingt sehenswert: GEHEIMSACHE LEBEN. Eine Ausstellung zu schwuler und lesbischer Lebenskultur im Wien des 20. Jahrhunderts. Zu sehen in der Neustifthalle, Neustiftgasse 73-75, 1070 Wien.
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Man soll die FPÖ nicht überschätzen. Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Aber. Aber unterschätzen soll man sie auch nicht. Und eine heutige APA-Presseaussendung des neuen Wiener FPÖ Kultursprechers Harald Stefan strotzt doch für Ressentiments und tiefster Kunstfeindlichkeit.
Worum gehts? Die Lohengrin Inszenierung von Barry Kosky in der Wiener Staatsoper. Also, ich war leider nicht bei der Premiere. Aber die Fernsehbilder vermittelten mir eine etwas langweilige auf pseudo-moden getrimmte Szeniere ohne viel Humor und Spannung. Herr Stefan allerdings sieht den Untergang des Abendlandes vor der Türe und formuliert: "Die Österreichischen Bundestheater
entwickeln sich unter der schwarz-orangenen Bundesregierung immer
mehr zu einer Schaubühne der internationalen Regietheatermafia." Und weiter: "Es sei, so Stefan, eine gesellschaftspolitische Demaskierung von
Schüssel, Haider und Co, wenn der Verfall einer der renommiertesten
Opernbühnen zu einem drittklassigen Provinzhaus hingenommen und der
linke Politgünstling Holender, dessen Vertrag zuletzt 2003 verlängert
wurde, schalten und walten könne wie er wolle. " (das mit dem linken Günstling von Schüssel und Haiders Gnaden finde ich persönlich ja besonders lustig. Wer ist da jetzt links?!?)
Und zum Abschluss serviert Stefan die übliche FPÖ Melange aus Vorurteilen und pseudo-Rechtfertigungen:
"Er, Stefan, bekenne sich selbstverständlich zur Freiheit der Kunst.
Nur sei diese eben dort zu Ende, wo Kunstwerke von selbsternannten
Regisseuren vergewaltigt und entfremdet werden. "
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Böse, böse, diese Profil Werbung.
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Heute findet der erste Gemeinderat mit inhaltlicher Debatte in dieser Periode statt. Für unsere neuen Abgeordneten der Moment der ersten Rede. Hauptthema: der Heizkostenzuschuss für die Ärmsten, nämlich SozialhilfeempfängerInnen. Wir sind dafür dass der Zuschuss den gestiegenen Energiekosten angepasst wird, aber auch dass dieser intelligenter und ökologischer gestaltet wird. Durch Hilfe beim Energiesparen und damit Kostensenken und finanzielle Förderungen für nachhaltigere Heizsysteme als etwa Ölheizungen. Mehr dazu unter http://wien.gruene.at
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Alle wissen es, also reden wir drüber: grün-intern wird grade heftig diskutiert. Anlass: Personalentscheidungen im Grünen Klub. Grund: die politische Vielfalt der Grünen, ihrer WählerInnen und FunktionärInnen, die sich viel zu oft nach Innen nicht abbildet, die nur Auslöser des Anlass sind.
Eines vorweg: mich regen die Personalentscheidungen der letzten Woche nicht sonderlich auf. Ich habe sie nicht befürwortet, aber sie sind nicht unser Untergang. Also lasst uns mal sehen was unsere neuen Frontmenschen zusammenbringen.
Aber: den Anlass dafür zu nutzen über die innere grüne Verfasstheit und mediale Wirkungen nachzudenken halte ich für gescheit.
Also zuerst mal ein paar schlechte Nachrichten:
Ja, ich bin auch nicht glücklich über das was derzeit bei den Grünen läuft.
Einerseits - auf allen politischen Ebenen - wenig Bewegung und Platz für Neues
und andererseits - besonders in Wien - eine oft starke Funktionärsschicht mit
wenig Sinn fürs "Aussen"...
Die gute Nachricht:
Nicht alle Grünen sind so. Es gibt bei uns eine Menge Menschen, die sehr interessiert an den Anliegen
der BürgerInnen sind. Die auch viel mit Ihnen reden. Auch medial mit Ihnen kommunizieren. Und dann gibts die, denen sind interne Machtstrukturen wichtiger.
Aber die Grünen sind immer noch die Grünen und können daher - bei allem
öffentlichem Anschein - immer noch gut mit Konflikten umgehen. Schliesslich
sind die Grünen aus mehr als heterogenen politischen Bewegungen gewachsen und
haben gelernt zu "streiten". Mal produktiver, mal weniger produktiv. Derzeit
öffentlich. Manchmal sind solche Konflikte aber auch wichtige Klärungen,
sozusagen "reinigende Gewitter" und deshalb habe ich vor einem Knittelfeld gar
keine Angst. Wer von Spaltungen redet, übersieht völlig, dass das nicht
passieren wird, weil es auch niemand will.
Was aber derzeit nötig ist, ist eine Auseinandersetzung über politische
Inhalte, Stile und - ja auch! - Personalfragen...
Wohin steuern die Grünen? Das ist die zentrale Auseinandersetzung die wir
führen müssen und es derzeit auch tun. Ich will keine "Seilschaften", sondern
Platz und Raum für neue Ideen, kreative Lösungen und produktive Diskussionen.
Ich will "junge" Grüne, nicht ausschliesslich altersmässig, sondern vor allem
im Kopf. Schliesslich gibts derzeit ziemlich wichtige Fragen zu beantworten,
von der Jugendarbeitslosigkeit angefangen bis hin zur Bildungspolitik!
Dazu brauchts aber manchmal auch das Gewitter und Streitbarkeit.
Allerdings: es braucht auch Menschen, von "Aussen", die uns unterstützen. Uns ihre Sicht
der Dinge erzählen, uns aufmerksam machen auf Probleme, uns Feedback geben.
Und: die auch Lust haben sich einzubringen in die politische Diskussion. Bist du dabei?
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