

Mal wieder hochinteressant die Financial Times zu lesen. Diesmal Thema "wer wird neuer Chef der World Trade Organisation?" Nunmehr einziger Kandidat der französische Ex EU-Kommissar Pascal Lamy. Die FT findet ihn zu "protektionistisch", es wird ihm unterstellt er würde die Frage der Liberalisierung des Handels mit Arbeitnehmerrechten und Umweltfragen verknüpfen.Und auch sein Hinweis dass der Amazonas Regenwald von der internationalen Gemeinschaft geschützt werden müsste, hat ihm nicht nur Freunde gebracht. Nun ja, Mr. Lamy hat dies als "Missverständnis" abgetan...
So recht weiß man also nicht woran man bei ihm ist.
Fast noch spannender finde ich auch die im Artikel zitierte Aussage von Sir Peter Sutherland, Chef der Investmentfirma Goldmann Sachs und Ex WTO Direktor: "The real challenge that the WTO faces is no longer the anti-globalisation movement but rising protectionism from Europe and the US."
Ist die Anti-Globalisierungsbewegung also tot? Haben Europa und die USA verstanden dass Handelsliberalisierung der Welt nicht nur nützt sondern auch schadet? Oder sind die eigeninteresse-gesteuerten Anti-Liberalisierungstendenzen Europas und der USA einfach stärker geworden als die brachliegende Anti-Globalisierungsbewegung? Denn an Einsicht, dass Handelsliberalisierung gerade für viele Entwicklungsländer auch verherrende Folgen hat, bleibt wohl Wunschtraum...
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